Pries bei Kiel
1900 -
Schleswig
1984
Friedrich Karl Gotsch, der im Jahr 1900 geboren wird, leistet nach dem Abitur von 1918 bis 1919 freiwillig den Kriegsdienst und beginnt dann ein Studium, das er jedoch bald aufgibt. Bei dem Maler und Grafiker Hans Ralfs in Kiel nimmt Gotsch bereits 1919 privaten Unterricht. Bereits 1920 erhält der Künstler in der Kunsthalle Kiel die erste Einzelausstellung. Der Maler kommt durch seinen Lehrer Ralfs mit dem Werk Edvard Munchs in Kontakt, den er zeitlebens als Vorbild ansehen wird. Friedrich Karl Gotsch wechselt 1920 an Kunstakademie in Dresden, wo er zuerst bei Hettner und von 1921 bis 1923 als Meisterschüler bei Kokoschka studiert. In diesen frühen Jahren ist sein Stil stark vom malerischen Expressionismus des Lehrers beeinflusst, den er mit grafischen Elementen akzentuiert. Gotsch ist in dieser Zeit auch als Graphiker sehr produktiv. In den kommenden Jahren, nach einer langen USA-Reise, folgen ausgedehnte Studienaufenthalte in Paris (1926/27), Italien (1928), Südfrankreich (1929) und München (1932/33). Der Künstler siedelt 1933 nach Berlin über. Dort wird jedoch seine Arbeit zunehmend durch die Nationalsozialisten behindert. Gotsch wird 1939 eingezogen und leistet den Kriegsdienst vorwiegend als Dolmetscher. Durch Bomben wird sein Berliner Atelier zerstört. Aus englischer Gefangenschaft kehrt der Künstler 1945 nach Eiderstedt zurück. Gotsch, der in den ersten Nachkriegsjahren vorrangig kulturpolitisch tätig ist, konzentriert sich ab 1951 wieder vollständig auf seine künstlerische Arbeit. Den für sein weiteres ¼uvre typischen "späten Expressionismus", entwickelt der Künstler nach einer Phase intensiver Auseinandersetzung mit dem Kubismus Picassos und des Experimentierens mit abstrakten Darstellungsformen. Schon zu Lebzeiten kann sich Gotsch, als einer der wenigen gegenständlich malenden Künstler seiner Generation, öffentlicher Anerkennung erfreuen. Der Maler ist in zahlreichen Ausstellungen präsent und erhält namhafte Auszeichnungen. Die Übernahme eines großen Teils seiner Werke in die Sammlung des Petit Palais Genf 1964 und die Gründung der K. F. Gotsch-Stiftung am Schleswig-Holsteinischen Landesmuseum im Jahr 1968 fördern schon früh seine überregionale Anerkennung.
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